Die Region Pilsen und die Oberpfalz setzen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort

obrazek
18. Januar 2016 11:10, aktualizováno 10:10,

Der Regionspräsident der Region Pilsen Václav Šlajs und der Regierungspräsident der Oberpfalz Axel Bartelt unterzeichneten am 1. Dezember 2015 in Regensburg eine Vereinbarung über die gegenseitige Zusammenarbeit. Die Vereinbarung übernimmt die Schirmherrschaft über die gemeinsamen Projekte bis zum Jahre 2020. Die Vereinbarung Oberpfalz und Region Pilsen – gemeinsam in der Mitte Europas knüpft an die vorherige langjährige Zusammenarbeit beider Nachbarregionen an und soll die Entwicklung des gemeinsamen Raumes im Hinblick auf die Gesellschaft, Kultur, Natur und Wirtschaft unterstützen. Die für diese Zwecke bestimmten Fördermittel werden aus dem Programm Ziel ETZ 2014-2020 geschöpft, das ein Bestandteil der europäischen Politik der Verbundenheit ist.

„Wir haben Verantwortung für die Entwicklung unserer Regionen,“ gab während des Treffens im Sitz der Oberpfälzer Regierung der Regierungspräsident Axel Bartelt an. Er erinnerte daran, dass seit dem Unterzeichnen der ersten gemeinsamen Deklaration im November 14 Jahre vergangen sind. Er deutete an, welche Gebiete diese Zusammenarbeit in den kommenden Jahren vor allem betreffen sollte.

Es geht um vier sog. Prioritätsachsen:

Forschung, technologische Entwicklung und Innovationen

Umweltschutz und effektive Quellennutzung

Investitionen in Fertigkeiten und Ausbildung

Nachhaltige Netzwerke und institutionelle Zusammenarbeit

Konkrete Projekte sollen zum Beispiel zur Stärkung der grenzüberschreitenden Aktivitäten im Bereich der Forschung und Innovationen und zur besseren Eingliederung der Kleinbetriebe und der mittelständigen Unternehmen in die Forschung führen. Ziel ist auch die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen den Institutionen im Bereich der Ausbildung und des Arbeitsmarktes, u. a. die Verknüpfung der Ausbildungsangebote und die Beseitigung der Sprachbarrieren. Eines der Ziele ist auch die engere Zusammenarbeit unter Bürgern und Institutionen im Rahmen der kleinen Projekte und Entstehung von informellen Verbindungen unter ihnen, die wichtig für den Erfahrungsaustausch sind.  

„Die Zusammenarbeit mit dem hochentwickelten Bayern, oder besser gesagt mit der Oberpfalz ist für die Region Pilsen unheimlich wichtig. Beide Regionen sind an der Spitze, was die wirtschaftlichen und sozioökonomischen Faktoren betrifft. Die Oberpfalz hat die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Bayern, und falls wir die Hauptstadt Prag nicht in Betracht ziehen, gilt das Gleiche auch für die Region Pilsen. Wir und auch unsere bayerischen Nachbarn nehmen sehr stark den Beitrag der gegenseitigen Zusammenarbeit wahr,“ konstatierte der Regionspräsident der Region Pilsen Václav Šlajs, der gemeinsam mit der Delegation, deren Mitglieder auch der Regionsrat Jaroslav Šobr, die Regionsrätin Milena Stárková, der Direktor des Bezirksamtes  Jiří Leščinský oder der Präsident der Westböhmischen Universität Miroslav Holeček waren, das Verwaltungszentrum der Oberpfalz – die Stadt Regensburg - besuchte.

Die Vertreter der beiden Regionen sind sich unter anderem auch der Bedeutung der Infrastruktur bewusst. Ein Großteil der Verhandlung mit den Vertretern der Oberpfalz, zu denen auch der Bezirkstagspräsident Franz Löffler zählte, wurde deshalb der Eisenbahnverbindung München – Regensburg – Pilsen – Prag gewidmet. „Sowohl wir, als auch unsere deutschen Kollegen wünschen uns moderne Eisenbahnverbindung zwischen unseren Regionen. Diejenigen, die darüber entscheiden, sind jedoch die tschechische und die deutsche Regierung. Während es auf der tschechischen Seite  an dieser Verkehrsverbindung eindeutig Interesse gibt, gibt es in Deutschland eine Konkurrenzbahnverbindung zwischen den Regionen Ober- und Mittelfranken. Damit diese Bahnstrecke in den Bundesverkehrswegeplan einbezogen wird, haben wir uns mit unseren Kollegen aus der Oberpfalz entschieden eine gemeinsame Erklärung noch bis Ende dieses Jahres zu unterzeichnen, in der wir eindeutig unsere Unterstützung für den Ausbau der Eisenbahnverbindung Prag – München äußern wollen,“ erklärte Václav Šlajs.

Während der zweitägigen Arbeitsreise begegneten der Regionspräsident Václav Šlajs und andere Mitglieder der Delegation auch dem Oberbürgermeister der Stadt Regensburg Joachim Wolbergs und dem Präsidenten der dortigen Universität Udo Hebel. "Die enge Zusammenarbeit mit unseren deutschen Partnern gewann auch an Freundschaftsausmaß hinzu, was ich sehr schätze. Ich bin überzeugt, dass das Gleiche auch für die Beziehungen unter Bürgern im Grenzgebiet gilt. Gemeinsame Projekte sollen das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der gegenseitigen Zusammenarbeit noch unterstützen,“ fasste der Regionspräsident Václav Šlajs zusammen.   

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