Am Montag, den 18. Mai, kam eine Delegation aus der Oberpfalz, mit Bezirkstagpräsidenten Franz Löffler an der Spitze, zum Besuch der Region Pilsen. Am ersten Tag besuchten die Gäste die Regionsbehörde und dann haben sie die Stadt besichtigt. Dienstag, 19. 5. 2015, war für Arbeitsgespräche vorgesehen.
Gespräche wurden an der Westböhmischen Universität gestartet
In den Morgenstunden am Dienstag fand ein Gespräch an der Westböhmischen Universität Pilsen statt, an dem Regionspräsident Václav Šlajs, Bezirkstagpräsident der Oberpfalz Franz Löffler, Regierungspräsident der Oberpfalz Axel Bartelt, Bürgermeister von Regensburg Jürgen Huber und Geschäftsführer der IHK Regensburg Jürgen Helmes teilgenommen haben. Der Besuch wurde vom Rektor Miroslav Holeček in Begleitung der Prodekane der technischen Fakultäten empfangen. Das Thema des Treffens war insbesondere die Vertiefung verschiedenster Kooperationsformen. Von der tschechischen Seite wurde auch eine Einladung zu den regelmäßigen Wissenschafts- und Techniktagen in Pilsen ausgesprochen, wo sich die deutschen technischen Universitäten präsentieren könnten. Auch die Zusammenarbeit im Bereich des Studentenaustauschs könnte erweitert werden.
Gäste aus Deutschland wurden vom Oberbürgermeister empfangen
Weitere Gespräche fanden in Magistrat der Stadt Pilsen statt, wo die Gäste vom Oberbürgermeister Martin Zrzavecký empfangen wurden. Am Anfang des Treffens gratulierte Franz Löffler dem Oberbürgermeister zum Meistertitel im Fußball. "Fußball ist eines der Symbole der Entwicklung Ihrer Stadt. Ich nehme den Hut ab davor, wie sich die Stadt Pilsen in den letzten 25 Jahren entwickelte. Das spüren nicht nur Tschechen, sondern auch Menschen in Bayern," sagte Löffler.
Herr Oberbürgermeister bestätigte, dass die gegenseitige Unterstützung der Wirtschaftsentwicklung und die Verflechtung der Regionen für beide Seiten vom Vorteil sind. Des Weiteren wurde das Projekt des Inkubators für Raumfahrtstechnologien diskutiert, welches in München seit 10 Jahren funktioniert. Es handelt sich um eine Verknüpfung der Wissenschaft, des öffentlichen Sektors und der Projektentwickler für Produktions- und Büroräume. "Wir möchten dieses Projekt in Pilsen umsetzten, es ist jedoch sehr kompliziert wegen der Wettbewerbsstellung. Eine Diskussion über die mögliche Projektumsetzung hat Ministerpräsident Bohuslav Sobotka zugesagt," ergänzte der Oberbürgermeister mit der Aussage, dass die deutsche Seite hierbei die Rolle des Mentors übernehmen könnte.
Die weitere Diskussion betraf dann insbesondere die bedeutende Verkehrsachse Prag – Pilsen – Regensburg. "Für unsere Regionen ist unter Anderem die Zusammenarbeit im Wirtschaftsbereich wichtig. Pilsen ist in der Tschechischen Republik auf dem zweiten Rang nach Prag, was die Gesamtentwicklung der Stadt betrifft. Die Entwicklung basiert jedoch auf der guten Verkehrsanbindung, die wir mit diesem Eisenbahnkorridor erreichen würden," sagte der Regionspräsident. Alle Teilnehmer haben sich auf der Bedeutung dieser Eisenbahnstrecke und auf ihrer Unterstützung geeinigt.
Im Gebäude der Regionsbehörde trafen sich die deutschen und tschechischen Bürgermeister
Zum gleichen Zeitpunkt liefen parallel Gespräche im Gebäude der Regionsbehörde, zu denen sich die Bürgermeister aus Klatovy, Domažlice, Tachov und Rokycany, der stellvertretende Regionspräsident Ivo Grüner, der Regionsrat Jaroslav Šobr mit Oberbürgermeistern und Landräten aus Deutschland trafen. Während dieses Treffens wurden den Teilnehmer Projekte wie auch konkrete umgesetzte Veranstaltungen der grenzübergreifenden Kooperation mit Bayern vorgestellt. Es handelte sich insbesondere um die Vorstellung der Europaregion Donau – Moldau und der Projekte der Grenzübergreifenden Kooperation Ziel 3 Freistaat Bayern – Tschechische Republik 2007 – 2013 auf dem Gebiet der Region Pilsen. Sehr informativ war für die deutschen Gäste, aber auch für die anwesenden Bürgermeister, die Präsentation der künftigen grenzübergreifenden Kooperation für die Jahre 2014 – 2020, die sich auf die weitere Entwicklung des grenznahen Raums konzentriert. Es werden 5 Prioritätsachsen vorbereitet, die z.B. solche Themen umschließen, wie Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation, Erhaltung und Schutz der Umwelt sowie Förderung der Ressourceneffizienz und vieles mehr.
In der anschließenden Diskussion erwähnten die Bürgermeister von der tschechischen Seite Projekte, die sie zusammen mit ihren Partnerstädten umgesetzt haben, wie auch die Kooperationsmöglichkeiten, z.B. auf dem Gebiet der Erneuerung von historischen Denkmälern, Ausbildung, aber auch Verkehr – hier insbesondere die Verkehrsachse Prag – Pilsen – München, die von beiden Seiten sehr intensiv unterstützt wird. Großes Kooperationspotential sehen beide Seiten auch im Bereich der Sprachausbildung bei den Studierenden.
Auch die Vertreter der Wirtschaftskammern haben diskutiert
Die dritte Arbeitsgruppe setzte sich aus den Vertretern der Wirtschaftskammern zusammen. Dieses Treffen fand ebenfalls auf dem Boden der Regionsbehörde statt. Für die tschechische Seite waren anwesend: Vorsitzender der Assoziation der Wirtschaftskammern Südwest Miloslav Zeman, Vorstandsvorsitzender der Regionalenwirtschaftskammer der Region Pilsen Jan Michálek und die Leiterin der der Regionalenwirtschaftskammer der Region Pilsen Radka Trylčová. Diese haben sich mit dem Leiter des Amtes für die Wirtschaftsförderung in Cham, Herrn Klaus Schedlbauer, dem Abteilungsleiter International bei Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Herrn Ludwig Rechenmach, und dem Geschäftsführer der IHK-Geschäftsstelle in Cham, Herrn Richard Brunner, getroffen. Man sprach über die mögliche Zusammenarbeit im Sportbereich. Beide Seiten einigten sich auf der Bedeutung der Förderung der sportlichen Aktivitäten bei den Kindern und Jugendlichen und tauschten sich ihre Erfahrungen aus der Praxis aus.
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