Über die Themen der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit diskutierten am Dienstag, den 30. Januar, Vertreter der Region Pilsen, Rudolf Špoták, Regionspräsident der Region Pilsen, und Libor Picka, Regionsrat für die Bereiche Kultur, Denkmalpflege und Tourismus, mit JUDr. Ivana Červenková, Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München, und Lukáš Opatrný, Konsul für Politik und Wirtschaft. Während ihres eintägigen Besuchs in der Region Pilsen besuchten die Gäste die Tochtergesellschaften der deutschen Unternehmen, die zu den bedeutendsten Arbeitgebern in der Region zählen. Sie besichtigten die Betriebe von Konplan s.r.o., Streicher s.r.o. und ZF Engineering Plzeň s.r.o.
Die Generalkonsulin Ivana Červenková informierte die Vertreter der Region darüber, dass eine große Konferenz zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit vorbereitet wird, zu der die benachbarten Regionen zu Deutschland, d. h. Regionen Pilsen, Karlsbad und Südböhmen eingeladen werden. Sie interessierte sich für Themen, die von den Regionen erörtert werden könnten, vor allem im Bereich der Gesundheitsversorgung und der Probleme, die mit der Feuerwehr zusammenhängen. Der Regionspräsident Rudolf Špoták wies darauf hin, dass die Region Pilsen offen dafür ist, dass die Einwohner der Grenzgemeinden unsere Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen, und erwähnte konkret die Möglichkeit, die Kapazitäten der Entbindungsklinik in Domažlice zu nutzen.
"Hier wäre evtl. noch das Verständnis zu schärfen, dass die regionale Gesundheitspflege auf einem sehr guten Niveau ist, die dem europäischen Standard entspricht. Dies könnte den deutschen Bürgern eventuell nicht bewusst sein.", machte der Regionspräsident R. Špoták die Generalkonsulin darauf aufmerksam. Der Regionsrat Libor Picka öffnete während des Gesprächs das Thema der Notwendigkeit der Finanzierung von Euroregionen und wies auf die Komplikationen und die Notwendigkeit hin, das Verwaltungssystem für grenzüberschreitende Projekte zu vereinfachen.
Die Einigkeit herrschte auch in der Frage der Zusammenarbeit zwischen tschechischen und deutschen Feuerwehrleuten im Falle eines gemeinsamen Einsatzes. Die Generalkonsulin Ivana Červenková sagte, dass es zwar Vertrag aus dem Jahr 2003 gibt, dieser aber nur die Zusammenarbeit mit zwei Regionen regelt und die Region Südböhmen darin überhaupt nicht vorkommt. Außerdem ist das Feuerwehrsystem in Deutschland anders organisiert als auf der tschechischen Seite. "Auch dies wäre ein Problem, das es zu lösen gilt", betonte I. Červenková.
Bei den Besuchen in den Firmen, der Tochtergesellschaften deutscher Unternehmen, bei denen die Generalkonsulin Ivana Červenková vom Regionspräsidenten Rudolf Špoták begleitet wurde, wurden nicht nur deren Produkte, Betrieb und hervorragende wirtschaftliche Ergebnisse erörtert, sondern auch die Notwendigkeit, qualifizierte Arbeitskräfte anzuwerben, und die notwendige Zusammenarbeit mit den berufsbildenden höheren Schulen und der Westböhmischen Universität, insbesondere mit den Fakultäten für Maschinenbau, Elektrotechnik und angewandte Wissenschaften.
"Wenn wir einen Techniker hierher gewinnen, der Deutsch spricht, dann hat er eine unglaubliche Karriere vor sich", sagte Matthias Weinzierl, der Geschäftsführer der Firma Konplan s.r.o., die Entwürfe für Getränkeanlagen im Weltmaßstab umsetzt. Sie stellen einen wesentlichen Bestandteil der Dokumentation und Montageanleitungen für Brauereien, Softdrinkhersteller, Molkereien, Wein-, Sekt- und Spirituosenproduzenten sowie Unternehmen aus dem Bereich flüssige Nahrungsmittel dar. Für Kunden des übernationalen Konzerns Krones, der zugleich die Muttergesellschaft mit Sitz in Neutraubling bei Regensburg ist, übernehmen sie die komplette Elektroprojektierung von Produktionsanlagen. Die Firma setzt aber auch auf Firmenkultur und ein gutes und inspirierendes Arbeitsmilieu für seine Mitarbeiter. "So gesehen ist es eine Art 'Mercedes' unter den Arbeitgebern in unserer Region", sagte der Regionspräsident Rudolf Špoták mehrmals.
Konsulin Ivana Červenková erfuhr vom Geschäftsführer der Firma Streicher s.r.o., Jiří Lopata, vom Bedarf und von der Notwendigkeit der innerbetrieblichen Ausbildung. "Wir suchen Studenten, die sich für Forschung und Entwicklung interessieren. Wir bilden unsere Mitarbeiter selbst aus", sagte J. Lopata und fügte hinzu, dass sie mit etwa 300 Studenten pro Jahr arbeiten.
Das Unternehmen ist in der Lage, Schüler in neun Fachrichtungen auszubilden, es arbeitet eng nicht nur mit den Berufsschulen und der Universität zusammen, sondern bietet auch einen technischen Zirkel in der Grundschule von Štěnovice an. Für seine kundenspezifische Produktion benötigt das Unternehmen vor allem Schweißer, Maschinenschlosser und andere Fachberufe. Das Unternehmen spezialisiert sich auf die Herstellung von Vakuum- und Drucksystemen für Industriezweige wie Metallurgie, chemische, pharmazeutische und Halbleiter- Industrie. Die Mitarbeiterfluktuation liegt hier unter einem Prozent pro Jahr.