Im Rahmen des Symposiums „Germanistik in der Interregion Bayern - Böhmen“, das am 10. Mai 2024 an der Philosophischen Fakultät der Westböhmischen Universität in Pilsen stattfand, gratulierten der Regionspräsident der Region Pilsen Rudolf Špoták und Václav Bernard, stellvertretender Verkehrsminister und Bürgermeister von Všeruby, dem Dozenten Winfried Baumann zu seinem 80. Geburtstag. Der aus der Grenzstadt Fürth im Wald stammende Wissenschaftler engagiert sich seit langem für die Vertiefung der kulturellen Verbindungen zwischen Bayern und der Tschechischen Republik. Das Symposium wurde zu Ehren dieser bedeutenden pädagogischen und wissenschaftlichen Persönlichkeit organisiert, die sich der Forschung und Lehre der Germanistik mit einem besonderen Schwerpunkt auf Bayern widmet.
Winfried Baumann wurde am 9. Mai 1944 geboren. Dieser Germanist und Slawist aus Furth im Wald ist seit mehr als 30 Jahren unermüdlich als Brückenbauer zwischen Bayern und Böhmen auf dem Gebiet der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft tätig. Seit 1990, zunächst in Pilsen, dann in Prag, später in Pardubice und jetzt wieder in Pilsen, konzentriert er seine Forschung und Lehre der tschechischen Hochschulgermanistik auf Bayern. Als freier Journalist informiert er seine ostbayerischen Leser stets über das aktuelle Geschehen in der Tschechischen Republik und betont immer wieder die kulturellen Verbindungen zwischen Bayern und Böhmen.
"Ich danke Ihnen für die Einladung zum Symposium und die Gelegenheit, dem Dozenten zu seinem Jubiläum zu gratulieren. Da ich vier Jahre lang in Deutschland gearbeitet habe und in Domažlice, 15 Kilometer von der Grenze entfernt, aufgewachsen bin, habe ich die Zusammenarbeit und das Zusammenleben fast in den Genen. Ich habe Bayern und Deutschland immer sehr nahegestanden. Und auch im Rahmen meines Amtes versuche ich, unsere Regionen so weit wie möglich zu verbinden, damit die Grenzen nur auf der Landkarte bleiben," sagte Regionspräsident Rudolf Špoták den Teilnehmern des Symposiums und fügte hinzu, „es ist nicht vergleichbar damit, was Herr Professor Baumann über die Jahre aufgebaut hat, aber ich denke, es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie wichtig der Brückenbau und die Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für uns ist.“
Seine in die Tausende gehenden wissenschaftlichen und journalistischen Veröffentlichungen bilden ein beeindruckendes Lebenswerk – das eines Völkerverständigers, der, an der Grenze geboren, die Grenze immer besonders feinfühlig wahrgenommen. Nicht zuletzt hat Winfried Baumann als Garant der Arealstudien: Bayernstudien eine wichtige Rolle für das weltweit einzigartige Pilsner Masterprogramm, das Bayern aus interdisziplinärer Perspektive in den Fokus nimmt, in dessen Anlaufphase gespielt und damit zur Institutionalisierung einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung der tschechischen Germanistik mit Bayern beigetragen.
Teilnehmer des Symposiums, Kolleginnen und Kollegen von Winfried Baumann, Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, Freunde und Freundinnen werden sich während des ganztätigen Programms mit den wissenschaftlichen Vorträgen zu Winfried Baumanns Lebensthema Bayern und Böhmen/Tschechien widmen. In fünf Sektionen werden sie sich mit den Themen bayerisch-tschechische politische Beziehungen, Wirtschaftsentwicklung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit sowie die Spiegelung der gegenseitigen Beziehungen in den Werken literarischer Autoren wie Josef Blau, Hans Multerer, Šimon Baar und Franz Kafka auseinandersetzen. Vom literarischen und kulturellen Blickwinkel der bayerisch-böhmischen Nachbarschaft am Beispiel von Winfried Baumann spricht Mgr. Lenka Matušková, Ph.D.