Wie stark ist das Immunsystem der Region?

obrazek
08. Dezember 2023 15:42, Mgr. Petra Kropáčková

Resilienz ist spätestens seit der Corona-Pandemie nicht mehr aus erfolgreicher Unternehmensführung wegzudenken. Inwiefern die Grenzregion Oberpfalz-Pilsen insgesamt in der Lage ist, auf externe Schocks zu reagieren, das war das Hauptthema des 4. Bayerisch-Tschechischen Innovationstags.

Regionale Ebene kann gut miteinander

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion stecken den Teilnehmenden die negativen Erfahrungen durch die Corona-Pandemie noch in den Knochen. Klar ist: „Immer dann, wenn die Grenze zwischen Bayern und Böhmen offen und ein Austausch möglich war, dann ging es unseren Regionen besser“, sagte der Bezirkstagspräsident der Oberpfalz Franz Löffler. Er bezeichnet die positive Entwicklung der letzten 20 Jahre als enorme Leistung in beiden Regionen. Rudolf Špoták, Regionspräsident der Region Pilsen, wurde durch den Corona-Schock mit der geschlossenen Grenze vor Augen geführt, wie sehr man die positive Entwicklung Tschechiens seit der Grenzöffnung 1990 als Selbstverständlichkeit betrachtet hatte. Er ist froh, dass die Grenzregion ohne Schäden aus der Coronakrise gegangen sei. „Unsere größte Stärke ist gleichzeitig auch unsere Schwäche. Unsere Regionen sind so miteinander verbunden, dass wir ohne einander nicht mehr leben können.“
Dass die Oberpfalz und die Region Pilsen auf regionaler Ebene gut miteinander können, führen Löffler und Špoták anhand der grenzüberschreitenden Vernetzung der Rettungsdienste vor Augen. Beim Gesundheitssystem wollen sie noch weitergehen, etwa die Notaufnahmen auf beiden Seiten der Grenze besser miteinander verzahnen. „Wenn es nur an uns liegen würde, sind wir sofort einig, aber das hängt auch immer an Prag und Berlin,“ merkt Špoták an.

Von gemeinsamer Bildungsregion profitieren

Die Teilnehmenden des Podiums sind sich einig, dass man jungen Menschen die Möglichkeit geben muss, sich in ihrer Heimat zu entwickeln. Bildung und Gleichwertigkeit der Berufs- und Lebenschancen spielen eine entscheidende Rolle. „Junge Leute wollen die Möglichkeiten ihres Berufs ausschöpfen. Denen müssen wir zeigen, dass sie das in der Region auch erreichen können“, so Bezirkstagspräsident Löffler.


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